Nach der telefonischen Terminvereinbarung für ein Vorgespräch (bis zu 90 Min.) kommen Sie zusammen mit Ihrem Konfliktpartner zu mir in die Kanzlei. Gemeinsam klären wir, ob das Mediationsverfahren für Sie der richtige Weg zur Lösung Ihres Konflikts ist.

Vor einer Mediation gibt es viele Fragen: Ist es der richtige Weg? Welche Alternativen gibt es? Wieviel kostet eine Mediation und wie lange dauert sie? Sie erhalten im Vorgespräch Informationen über den Ablauf des Verfahrens, die Beachtung der Verfahrensgrundsätze, den Zeitrahmen und die Kosten. Ins Vorgespräch gehört auch eine Verständigung auf Gesprächs- und Verhaltensregeln - nicht nur, wenn Kinder miteinbezogen werden.

Ich werde mir einen persönlichen Eindruck über Ihre Erwartungen und Ziele verschaffen und prüfen, ob die Mediation bei Ihrem Konflikt das geeignete Verfahren ist. Es ist außerdem für alle Beteiligten wichtig zu klären, ob die „Chemie“ zwischen uns passt. Die Beantwortung aller Ihrer Fragen sorgt für Klarheit, so dass Sie für sich eine verlässliche Entscheidungshilfe für oder gegen eine Mediation haben.

Um meine Neutralität als Mediatorin zu wahren, beantworte ich Ihnen alle Ihre Fragen zur Methode der Mediation vorzugsweise in einem gemeinsamen, unverbindlichen Vorgespräch in meinen Kanzleiräumlichkeiten. Ein Telefongespräch erfüllt nicht den Sinn und Zweck des Vorgesprächs. Es liegt in der Natur der Sache, dass es vom Zufall abhängt, wer mich zuerst telefonisch erreicht. Nimmt aber nur eine Person Kontakt zu mir auf und schildert mir Auszüge von Ihrem Konflikt, kann es sein, dass diese Informationen schon viel zu umfangreich sind, um der anderen Person noch völlig neutral gegenüber zu treten. Auch möchte ich die Gefahr einer „stillen Post“ vermeiden.

Das Vorgespräch kostet 130,00 € je Stunde zzgl. MwSt. und ist unverbindlich, wenn es nicht zu Folgeterminen kommt. Wenn Sie sich nach dem Vorgespräch für eine Mediation entscheiden, schließen wir danach oder vor Beginn der 1. Sitzung neben der Honorarvereinbarung eine Mediationsvereinbarung, die alle im Vorgespräch festgelegten Grundregeln zusammenfast. Von Sitzung zu Sitzung vereinbaren wir je nach Bedarf weitere Sitzungen.

Die Kosten der Mediation finden Sie hier.

Wenn Sie sich nach dem Vorgespräch für eine Mediation entscheiden, erhalten Sie von mir zur Vorbereitung auf die erste Sitzung eine E-Mail mit

✔ einer Checkliste über Themen, die in der Mediation besprochen werden können

✔ Mediationsvereinbarung + Honorarvereinbarung

✔ Unterlagen, die Sie zur Mediation mitbringen können

Vor dem Einstieg in die Mediation wird die Mediationsvereinbarung geschlossen, die ich Ihnen im Vorfeld rechtzeitig übersenden werde.

Die Mediation beginnt mit der Erarbeitung einer Liste von gesammelten Themen, die für Sie wichtig sind und unbedingt geklärt werden sollen. Worum geht es Ihnen? Was ist in Ihrem Fall von Trennung und Scheidung alles einvernehmlich zu regeln? Danach einigen Sie sich auf die zu besprechenden Themen und deren Reihenfolge.

Unterschied zum Gerichtsverfahren: hier ist in der Regel nur ein einziges Thema / Streitgegenstand eines Gerichtsverfahrens. In einem Unterhaltsverfahren z.B. wird nie zugleich auch eine Umgangsregelung getroffen.

Es kann sein, dass eine sachgemäße Besprechung der Themen nur möglich ist, wenn hinreichende Informationen (Zahlen und Fakten) als Grundlagen der Themen vorliegen. Es liegt in Ihrer Verantwortung, eine Bestandsaufnahme zusammenzustellen. Zur Orientierung erhalten Sie Checklisten von mir.

Die Konfliktbearbeitung in der Phase 3 ist das Herzstück einer jeden Mediation. Um Ihren Konflikt zu lösen, wird gemeinsam geschaut, welche Interessen, Bedürfnisse und Wünsche hinter Ihren Themen stehen und was genau Ihnen den Blick auf die Zukunft verwehrt. Diese werden verdeutlicht und dem Anderen sichtbar gemacht. Auf diese Weise können die Motive des anderen erkannt und verstanden werden.

Für jedes einzelne Thema (z.B. Unterhalt, Vermögensaufteilung, monatliche Zahlungen, Haus-/Wohnungsnutzung, Umgang mit den Kindern) wird herausgearbeitet, was jedem Beteiligten wichtig ist und welche Gesichtspunkte in der Lösung berücksichtigt werden sollten.

Selbst wenn der eine mit den Motiven des anderen nicht einverstanden ist, bleibt entscheidend, ob er sie versteht und bereit ist, diese bei einer späteren gemeinsamen Suche nach Lösungen zu berücksichtigen.

Unterschied zum Gerichtsverfahren: Vor Gericht wird nicht nach den wahren Interessen und Hintergründe gefragt, die mit den beantragten Forderungen verfolgt werden. Es kann gerade kein Verständnis für die Sichtweise des anderen entwickelt werden, so dass sich im Laufe des Prozesses die Fronten zunehmend verhärten. Es verwundert nicht, dass deshalb allzu oft ein gerade abgeschlossener Prozess direkt zum nächsten Rechtsstreit führt.

Ziel dieser Phase ist es, eine Vielzahl von Lösungsoptionen zu entwickeln. Nachdem alle Probleme erkannt sind und offen liegen, die Interessen und Bedürfnisse der Beteiligten zu einem Thema vollständig herausgearbeitet wurden, steht nun die kreative Suche nach Lösungen im Mittelpunkt. Was ist für Sie nun denkbar? Wie könnten Sie sich eine Lösung vorstellen? Der einzelne ist aufgefordert, zu den einzelnen Themen Lösungsvorschläge zu formulieren, die den zuvor erarbeiteten individuellen Interessen Rechnung tragen können. Es werden eine Vielzahl von Lösungen zu jedem Thema einzeln zusammengetragen.

Nun erfolgt aus den vorhandenen Ideen eine Auswahl und Bewertung der favorisierten Optionen, die konkretisiert werden können, bevor sie in einer Abschlussvereinbarung zugrunde gelegt werden. Jede Lösung wird an den Interessen der Beteiligten gemessen, Vor- und Nachteile werden diskutiert, andere werden zurückgestellt oder ausgeschlossen. In der Bewertung der Optionen kann sich jede Partei rechtlich beraten lassen.

Im Ergebnis wird anhand der vorher aufgelisteten Interessen und Bedürfniss eines jeden Einzelnen gemeinsam die beste Lösung gesucht.

Unterschied zum Gerichtsverfahren: Vor Gericht haben Sie keinen Einfluss auf Lösungen und den Zeitpunkt einer gerichtlichen Entscheidung: die konkreten Lösungen und Ergebnisse werden durch das Gesetz vorgegeben, und Sie können diese nicht beeinflussen. Es gibt Entscheidungen, die weder interessengerecht sind, noch von den Parteien als fair empfunden werden. Wiederum andere Lösungen sind juristisch nicht durchsetzbar. Zu denken ist in diesem Zusammenhang an die Veräußerung eines Wohnhauses vor Rechtskraft der Scheidung.

Die Mediation endet mit einer Abschlussvereinbarung. Vorerst werden die Eckpunkte der Einigung zur Übersicht auf dem Flipchart manifestiert. Die erarbeiteten Ergebnisse können in einem abschließenden Vertrag zur Erledigung des Streits zusammengeführt und festgehalten werden. Inhalt und Form der getroffenen Vereinbarung sind abhängig vom Konflikt- und Regelungsgegenstand.

Die gefundene Lösung ist bei gesetzlichen Formvorschriften notariell zu beurkunden, um rechtswirksam zu werden (z.B. bei Übertragung von Immobilien oder Geschäftsanteilen, bei nachehelichem Ehegattenunterhalt). Ansonsten gibt aber es keine verbindliche Vorgabe. Denkbar ist ein einfaches Protokoll, das als Grundlage für eine notarielle Vereinbarung oder zur Erledigung eines gerichtlichen Verfahrens verwendet werden kann.

Bevor sie das Schriftstück unterschreiben, ist es ratsam, dass Sie rechtlich über die Tragweite der getroffenen Vereinbarungen aufgeklärt werden und sich hierzu fachmännisch beraten lassen. Falls es juristische Einwände geben sollte, kann bis zur passenden Lösung an den strittigen Punkten erneut mediatorisch gearbeitet werden.