Kinder wollen kein Zankapfel sein. Vielleicht entscheiden Sie für sich neu - zum Wohl Ihrer Kinder - wenn Sie sich die 20 Bitten von Scheidungskindern zu Herzen nehmen. Frau Dr. Karin Jäckel hat zusammen mit Kindern 20 Bitten erarbeitet, um Eltern darauf aufmerksam zu machen, was Trennungskinder sich wünschen. Es ist ein Appell an die Eltern, den Elternkonflikt nicht auf dem Rücken der Kinder auszutragen.


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Wenn Paare sich trennen, leiden vor allem die gemeinsamen Kinder. Es passiert oft, dass Kinder unbewusst in die Konflikte der Eltern einbezogen werden. Kinder spüren ganz schnell, dass sie zwischen den Stühlen stehen. Sie geraten dann in einen Loyalitätskonflikt. Das geht soweit, dass ein Kind auf sein Recht auf Umgang mit dem anderen Elternteil verzichtet, um dem Elternteil nicht weh zu tun, mit dem es zusammenlebt.

Manche Eltern stecken so tief in ihrem Trennungsschmerz, dass sie aus Verbitterung das Leiden ihrer Kinder sogar noch verschärfen. Indem sie Kinder durch Manipulation bewusst entfremden und entziehen, soll der andere Elternteil bestraft werden. Sie merken nicht, dass sie damit primär den Kindern schaden. Kinder werden als Spielball benutzt.

Der formale Akt der Scheidung löst gerade nicht den ursprünglichen Paarkonflikt. Es besteht deshalb immer die Gefahr, dass ein Kampf über die Kinder ausgetragen und aufrechterhalten wird. Typische Kampfmittel sind: Das Erschweren und Verhindern der Umgangskontakte, Einstellung von Unterhaltszahlungen, Anstiftung der Kinder, von Kindern verlangen, dass sie Partei für einen Elternteil ergreifen.

Die Mediation hilft, familiäre Beziehungen auch für Kinder auf eine klare Grundlage zu stellen.

✔ Eltern lernen, gemeinsam Elternverantwortung zu übernehmen

✔ Vermeidung eines Loyalitätskonflikts

✔ Kinder und Eltern brauchen individuell passende und flexible Umgangsregelungen

✔ Gemeinsam entwickelte Lösungen zum Sorge- und Umgangsrecht wirken deeskalierend und entspannen die Beziehungsebene

Häufige Ursache ist die mangelnde Beziehungsarbeit der Eltern auf der Paarebene. Auch wenn es viele Elternteile nicht zugeben: der Schmerz über das Scheitern als Paar sitzt tief und möchte überwunden werden. Hierbei geht es fast immer um nicht erfüllte Bedürfnisse beider Ehepartner aus der Zeit der Ehe. Diese führen zu schmerzhaften Gefühlen wie enttäuschte Erwartungen, Verletzungen und Zukunftsängsten.

Des öfteren kommt es zu Rachehandlungen und Machtkämpfen. Dies geschieht alles auf der gescheiterten Paarebene, weil die getrennten Eltern es nicht schaffen, die Elternebene von der Paarebene zu trennen. Der erlebte Ärger und die Enttäuschung über den ehemaligen Partner werden nun auf die Elternebene übertragen. An dieser Stelle werden die Kinder in den Elternkonflikt hineingezogen.

Der verlassene Elternteil bewertet den früheren Ehepartner aus seiner Verletzung heraus als egoistisch, lieblos, unzuverlässig und rücksichtslos. Er ist der „schlechte“ Elternteil, der an allem Schuld ist. Dem Kind wird unbewusst vermittelt, dass der andere Elternteil z.B. aufgrund eines neuen Partners / Partnerin kein guter Elternteil mehr sein kann. Das Kind solidarisiert sich mit dem „besseren“ Elternteil und der Loyalitätskonflikt ist perfekt: das Kind verliert jede Leichtigkeit im Umgang mit dem anderen Elternteil und ist emotional befangen. In extremen Fällen führt der Loyalitätskonflikt zum Kontaktabbruch und zum Verlust des anderen Elternteils. Die Auswirkungen für die eigene emotionale Entwicklung des Kindes sind gravierend.

Wenn ein früherer Partner auch nach Jahren der Trennung von dem betreuenden Elternteil abgewertet und schlecht gemacht wird, wenn ihm Schuld zugewiesen, er tabuisiert oder ausgeschlossen wird, ist eine Trennung nicht verarbeitet. Die Beteiligten leiden weiter. Der ehemalige Partner hat keinen würdigen Platz im Herzen erhalten. Oft macht sich das Leiden dann bei einem Kind der nächsten Generation als Auffälligkeit oder Störung bemerkbar.